Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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Dipl.-Psych. Andreas Melzer

Wie sicher bist Du Dir? Signalentdeckungstheorie zur Auswertung von Sicherheitsurteilen in Multiple-Choice-Klausuren

In Prüfungen kommt es leider oftmals vor, dass Studierende die richtige Antwort nicht sicher kennen. In Antwort-Wahl-Verfahren liegt es daher nahe, in solchen Situationen zu raten. Da jedoch Dozenten ungern Rateglück bewerten wollen, gibt es eine Vielzahl von Überlegungen dahingehend, Raten zu entmutigen, z.B. Maluspunkte bei angekreuzten falschen Antworten. Dieses Vorgehen trägt zwar dazu bei, den Fehler 1. Art, nämlich das Belohnen erratener Antworten und Überschätzen des Wissens eines Prüflings, gering zu halten, birgt jedoch, abgesehen von den rechtlichen Problemen, eine neue Gefahr: es kann dazu führen, dass auch richtige Antworten, bei denen sich Prüflinge nicht ganz sicher sind, nicht angekreuzt werden. Damit wird der Fehler 2. Art, nämlich die Unterschätzung des Wissens, wenn dieses nicht ganz sicher ist, vergrößert.

Green und Swets (1966) haben für solche Situationen, in denen Entscheidungen unter Unsicherheit getroffen werden müssen, eine psychologische Theorie entwickelt. Diese war zunächst für Wahrnehmungsexperimente konzipiert, erfreut sich mittlerweile jedoch auch in vielen anderen Bereichen großer Beliebtheit und wird stets auf immer neue Situationen, wie z.B. Gedächtnisexperimente angewendet: die Signalentdeckungstheorie (SDT). Im Vortrag soll gezeigt werden, wie sich die SDT auch zur Auswertung von Prüfungen nutzen lässt und dabei selbst Sicherheitsurteile mit erfasst werden können.

Videoaufzeichnung des Vortrags (OpenLecture).

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